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BEWÄHRTER WIRKSTOFF AUCH IN MEDIZINISCHEN LEITLINIEN EMPFOHLEN

Der bei Sodbrennen bereits seit mehr als 40 Jahren bewährte Wirkstoff Alginat, der zum Beispiel bei Gaviscon aus dem Hause Reckitt zum Einsatz kommt, wird in der neuen Leitlinie* der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGSV) zur Behandlung von verschiedenen Reflux bedingten Erkrankungen (z.B. Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)) empfohlen.

Die neue S2k-Leitlinie „Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) und eosinophile Ösophagitis“ wurde im März 2023 veröffentlicht* und tritt an die Stelle ihrer Vorgängerin aus dem Jahr 2014**. Das Update enthält zahlreiche neue und aktualisierte Empfehlungen, die insbesondere den Einsatz von Alginaten bei verschiedenen Reflux bedingten Erkrankungen zur Behandlung betreffen.

REFLUX: ALGINATE WERDEN IN DIE EMPFEHLUNG AUFGENOMMEN

Der Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre ist ein weit verbreitetes Problem. Tritt dieses nur ab und zu auf, wird von Sodbrennen gesprochen. Zu den möglichen Auslösern zählen reichhaltige, scharfe oder fettige Speisen, alkoholische oder kohlensäurehaltige Getränke, Rauchen, Übergewicht, Stress und Müdigkeit, Schwangerschaft, Medikamente oder auch eine medizinische Ursache wie eine Zwerchfelllücke. Typische Symptome von Sodbrennen sind ein brennender Schmerz unmittelbar hinter dem Brustbein oder saures Aufstoßen. Möglich sind jedoch auch Heiserkeit und Halsschmerzen. Treten diese Beschwerden regelmäßig auf, liegt hingegen oftmals ein gastroösophagealer Reflux vor, auch GERD genannt. Die Beschwerden werden oftmals als belastend empfunden, da sie die Lebensqualität und auch den Schlaf stark einschränken können. Viele Betroffene suchen bei säurebedingten Beschwerden daher Rat und Hilfe in der Apotheke oder beim Hausarzt. Diese orientieren sich bei ihrer Empfehlung meist an medizinischen Leitlinien. In der bisherigen Fassung der Leitlinie der DGVS wurden zur Behandlung von leichten Refluxbeschwerden oder saurem Aufstoßen sogenannte Antazida und H2-Rezeptoratagonisten empfohlen. Neue wissenschaftliche Studien haben jedoch zu einem Umdenken geführt: Im Leitlinien-Update werden nun auch Alginate zur Behandlung von Refluxbeschwerden aufgegriffen. Bei Alginat handelt es sich um ein Salz der Alginsäure. In der Natur wird der Wirkstoff als saures Polysaccharid in den Zellwänden von Braunalgen gebildet.

ALGINATE BILDEN SCHUTZBARRIERE GEGEN SAURES AUSTOSSEN

Die Aufnahme in die Leitlinienempfehlung haben Alginate ihrem Wirkprinzip zu verdanken: Bei der Nahrungsaufnahme entsteht in der Regel eine sogenannte „Säuretasche“, auch „Acid Pocket“ genannt. Hierbei handelt es sich um ein natürlich gebildetes Magensäure-Reservoir, das nach dem Essen gebildet wird und auf dem Mageninhalt schwimmt. Bei manchen Menschen, die unter Sodbrennen leiden, kann diese Magensäure nach dem Essen in die Speiseröhre aufsteigen, wenn der Schließmuskel am Mageneingang (med. Sphinkter) nicht so gut funktioniert.

Pflanzliche Alginate (wie zum Beispiel Gaviscon, welches aus der Braunalge Laminaria hyperborea gewonnen wird) legen sich nach der Einnahme wie eine Schutzschicht auf die Säuretausche und schwimmen quasi wie eine Luftmatratze oben auf und bewirken so eine Art „Deckel“. Das Alginsäure-Gel bildet eine mechanische Barriere, die physikalisch das Aufsteigen der Magensäure in die Speiseröhre verhindert.

Die physikalische Schutzbarriere von Gaviscon verhindert den Rückfluss von reizendem Mageninhalt in die Speiseröhre – sowohl im Stehen als auch im Liegen –, wodurch die Symptome schnell und effektiv gelindert werden. Zusätzlich enthält Gaviscon natürliches Calciumcarbonat, welches die aggressive Magensäure neutralisiert. Gaviscon wirkt langanhaltend (bis zu 4 Stunden) und ist frei von Aluminium und Jod. Das Alginat in Gaviscon wird ganz natürlich über den Darm ausgeschieden.

ALGINATE ALS WIRKSAME - PFLANZLICHE - ALTERNATIVE

Die Leitlinienexperten sehen Alginate als eine vergleichbar wirksame Alternative zu den stark wirksamen Protonenpumpeninhibitoren (PPI). Die hohe Stellung der Alginate zeigt sich auch in einer weiteren Empfehlung: Alginate werden als zusätzliche Therapieunterstützung für GERD-Patienten, deren bisherige Behandlung mit einem Protonenpumpeninhibitor (PPI) unzureichend ist, empfohlen (sogenannte Kombinationstherapie). Auch zum Ausschleichen einer PPI-Behandlung kann auf Alginate zurückgegriffen werden.

NÄCHTLICHE REFLUXBESCHWERDEN MIT ALGINATEN LINDERN

Gerade spätes Abendessen kann dazu führen, dass sich die „Acid Pocket“ nach dem Hinlegen bemerkbar macht und zu einem unangenehmen Reflux führt. Die Leitlinie weist darauf hin, dass in einem solchen Fall Alginate ebenfalls ein probates Mittel sind – werden sie zu oder anstatt eines PPI unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen, können sie die nächtlichen Beschwerden reduzieren.

ALGINATE AUCH WÄHREND DER SCHWANGERSCHAFT EMPFOHLEN   

Sodbrennen zählt zu den typischen Schwangerschaftsbeschwerden. Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft leidet etwa jede zweite Schwangere an einem Säurereflux. Hier haben sich Alginate als sichere Option bewährt, was nun auch die Leitlinie berücksichtigt: Wenn allgemeine Maßnahmen, wie z. B. säurereduziertes Essen, nicht greifen, können Alginate die unerwünschten Beschwerden lindern. Schwangere mit säurebedingten Refluxbeschwerden können ihre Beschwerden mit Gaviscon Liquid rasch und effektiv lindern.

* Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS; Hrsg.). Sk2-Leitlinie: Gastroösophageale Refluxkrankheit, AWMF Register Nr. 021-013l, August 2022, https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021 013l_S2k_KF_Gastrooesophageale-Refluxkrankheit_2022-09.pdf (zuletzt aufgerufen 21.9.22)

** Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS; Hrsg.). Sk2-Leitlinie: Gastroösophageale Refluxkrankheit, AWMF Register Nr. 021-013, Stand 2014.